Umweltbau­begleitung (UBB) / Ökologische Baubegleitung (ÖBB)

gemäß DIN 18920, FGSV-RAS-LP4, FLL-ZTV-Baumpflege

Umweltbaubegleitung (UBB) / Ökologische Baubegleitung (ÖBB)

Leistungsstandard des innerstädtischen Leitungstiefbaus im 21. Jahrhundert

Längst obliegt eine leitungsgebundene Baustelle im innerstädtischen Raum nicht mehr alleine in der Hoheit der Versorgungsunternehmen.

Vorgaben, Regelwerke und Normen aus dem Bereich des Straßenbaus und insbesondere Vorgaben und Forderungen aus dem Bereich der botanischen Zuständigkeiten erfordern einen Blick über den Tellerrand hinaus. Die Umsetzung der umfassenden Anforderungen einer baumnahen Tiefbaumaßnahme ermöglichen wir durch die ökologische Baubegleitung (ÖBB). Die Umsetzungsvorgaben und Richtlinien ergeben sich aus den Bestimmungen aus der DIN 18920, der RAS-LP4 und der FLL-ZTV-Baumpflege.

Die Begleitung der Baustelle umfasst alle Aufgaben der physischen Überwachung der Maßnahme, die Umsetzung botanischer Eingriffe, der interdisziplinären Absprachen und Regelungen zur technischen Realisierung der Baumaßnahme sowie der Dokumentation und Kommunikation der Ergebnisschritte.

Schonende und gezielte Spezialanwendungen:
S3 Verfahren

Das von uns entwickelte S3-Verfahren beinhaltet die Arbeitsschritte Saugen, Schneiden, Schlämmen.  Es ermöglicht die Sanierung erdverlegter Leitungsanlagen im Bereich schützenswerter Baumbestände. Wurzelschäden werden durch gezielten Einsatz technischer Spezialgeräte vermieden. Der Einsatz eines Saugbaggers ist bei Arbeiten im Wurzelraum unerlässlich und setzen wir daher bei unseren Einsätzen ein.

Das S3-Verfahren ist eine Symbiose aus Ökologie und Ökonomie im versorgungstechnischen Tiefbau.

Die drei wichtigsten Schritte des Verfahrens:
Saugen, Schneiden, Schlämmen

1. Saugen

Wurzel- und leitungsschonendes Absaugen und Auflockern des Bodens im Wurzelbereich mit einem speziellen Saugbagger (dadurch Einhaltung der DIN 18920 Norm zum Schutz der Bäume). Beschädigungsfreies Freisaugen der Leitungen auf der gesamten Länge (Streckenlösung).

2. Schneiden

Fachgerechtes Beschneiden der Wurzelmasse, um einen geeigneten Arbeitsraum zu schaffen und die Leitungen freizulegen und neu zu umhüllen. Grundsatz ist der größtmögliche Erhalt der Wurzelmasse.

3. Schlämmen

Nach der Leitungssanierung erfolgt die Wiederverfüllung des Rohrgrabens mit Flüssigboden (hohe spezifische Dichte, um erneuten Wurzelwuchs zu unterbinden).

Projektbeispiel

Leitungssanierung unterhalb
eines Altbaumbestands

Sanierung eines 170 m langen Rohrleitungsabschnittes zweier parallel verlaufender Gashochdruckleitungen im direkten Umfeld eines schützenswerten Altbaumbestandes.

Gern übernehmen wir die Fachplanung, die Koordination der Arbeiten sowie den botanischen Part zur Erhaltung von Baumbeständen.

Leitungssanierung inklusive Grabenverfüllung mit Flüssigboden

Wiederhergestellte Oberfläche nach Leitungssanierung

Flüssigboden, Flüssigsand

Mit der Entwicklung des Flüssigbodens und des Flüssigsands stehen Leitungsverfüllmaterialen zur Verfügung, die aufgrund ihrer physikalischen und chemischen Eigenschaften eine wurzelfeste Zusatzumhüllung des Leitungskörpers ermöglichen.

Dem Ziel, einer wurzelfreien Leitungsbettungszone, kommen wir mit dem Einsatz und Verbau dieser Materialen wirksam und nachhaltig näher.

Die Herstellung einer wurzelfesten Leitungsbettungszone bietet aus unserer Sicht sowohl die Möglichkeit des Erhalts von Baumstandorten im Nahbereich erdverlegter Ver- und Entsorgungsanlagen, als auch die Option neue Baumstandorte im Nahbereich erdverlegter Ver- und Entsorgungsanlagen zu erschaffen. Sicher und konfliktfrei.